Gedanken kommen und gehen in meinem Kopf… wie sie wollen, wann sie wollen. In einem Wettbewerb mit der Zeit, so als ob sie von jemandem verfolgt würden, kommen sie fast nie zur Ruhe, obwohl sie das so gerne hätten. Sie sind so viele und so aufdringlich, mal laut, mal ganz leise, aber so deutlich… nicht unbedingt miteinander verbunden und an irgendeine Logik geknüpft, sondern vielmehr als Zeugen unterschiedlicher Stimmen meines Selbst.
Manchmal tragen sie mir wie tanzend ein Lied herbei, das so klar in mir auftaucht, als hätte ich es erst vor ein paar Tagen gehört, und dann frage ich mich, ob mein Verstand wohl gerade Verstecken mit mir spielt…Und dennoch, wer weiß, vielleicht gefällt mir dieses Lied…
Dies jedoch wird dann sogleich überdeckt von der Stimme meines Zweifels, ob denn wohl alles in Ordnung mit mir sei. Allerdings: In Konkurrenz mit der Hoffnung, die mir so laut es nur geht zu versichern versucht, dass sie meinen persönlichen Aufstieg buchstäblich schon riechen könne, hat er wenig Chancen. Wenn da nicht noch die Angst wäre, die ihn so nachdrücklich unterstützt. Ich dürfe mir keine Pausen gönnen, sagt sie wirklich überzeugend, sonst würde meine Welt gewiss zusammenbrechen, die ich doch so sorgfältig und geduldig aufgebaut hätte.
Und als ob das alles nicht schon genug wäre, mischt sich nun auch noch der Glaubenssatz ein mit dem Argument, dass Aufgeben Schwach-Sein bedeute, was einem schließlich den Rest gibt. Zu guter Letzt meldet sich noch die Erwartung. Das wäre doch klar, dass, wenn ich es alles so ablieferte, wie bestellt, mich dann alle stark und großartig finden würden. Was für eine einmalige und unwiederbringliche Chance!
Tränen lassen meine Wahrnehmung spüren, dass sie plötzlich an meinen Wangen herunterfließen wollen, was ja eigentlich laut dem Glaubenssatz gar nicht zulässig wäre. Doch sie bringen mir ein feines Flüstern mit, ob es denn nicht Zeit sei, doch noch meine Gefühle der Machtlosigkeit, nicht gut genug zu sein, und meinen Perfektionismus abzulegen, um Platz dafür zu machen, dass mir geholfen würde… Nach diesem Plädoyer erklärt diese Stimme bescheiden, dass sie vergessen habe, sich vorzustellen. Ihr Name sei von Geburt an so klar wie der Sternenhimmel: die Sehnsucht nach Liebe… Und einen Nachnamen trage sie auch noch, die Liebe selbst, denn diese beiden ständen sich so nah wie Verwandte, die einander herbeirufen können, wenn es gewünscht ist…
Nimmst Du Dir Zeit die Aussagen deiner unterschiedlichen Anteilen zu lauschen?
Was meinst Du, was würde die Liebe zu Dir/ zu diesen sagen?
2x mal im Monat am Mittwoch / 10.07 und 24.07 von 15 bis 16 Uhr deutsche Zeit / – kostenlose Schnupperstunde;
Zur Anmeldung:
Oh, wow, danke liebe Yanica!
Für diesen wundervollen Text.